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Siemens-Motoren werden Innomotics: Neuer Name, neuer Eigentümer

Siemens wandelt sich zum Software-Konzern, die Transformation seiner Motorensparte Innomotics zum eigenständigen Unternehmen nimmt immer konkretere Formen an. 2024 wird der Verkauf an KPS Capital Partners finalisiert, eine auf Industriebeteiligungen spezialisierte US-Investmentfirma.

Siemens im Wandel

Werner von Siemens, der vor 150 Jahren das dynamoelektrische Prinzip entdeckte, legte den Grundstein für mehrere Entwicklungen: Die Elektrifizierung Mitteleuropas, den Induktions-Elektromotor und das Wachstum des Siemens-Konzerns. Die Siemens-Aktiengesellschaft erschloss laufend neue Geschäftsbereiche und lieferte von Straßenbahnen über Kraftwerke, Waschmaschinen und Handys nahezu alles, was mit Strom zu tun hatte.

Die vielfältigen Geschäftsbereiche machten die Siemens-Aktie zum zuverlässigen Dividendenbringer, verhinderten aber eine dynamische Kursentwicklung. Um die Aktionäre zufrieden zu stellen, wurde in den späten 1990er Jahren umstrukturiert. Partnerschaften mit kleineren Firmen wie MOLL-MOTOR wurden geschlossen und Geschäftsbereiche ausgegliedert. Die Motorensparte, die im Zuge der Ausgliederung den Namen Innomotics erhielt, ist die jüngste Ausgliederung. Dass erst 2023 der Entschluss gefasst wurde, diesen Bereich in die Selbständigkeit zu entlassen, liegt wohl an der zentralen Bedeutung von Induktions-Elektromotoren für die Geschichte von Siemens.

Siemens entwickelt sein Geschäftsmodell weiter in Richtung Automatisierung, Digitalisierung und Software, im Vordergrund stehen Industrial IoT, MindSphere und Siemens Xcelerator. Dieses Geschäft verspricht Anlegern Ertragssteigerungen bei geringem Kostenwachstum.

Innomotics bringt Schwung

Die Motorensparte Innomotics war stark im Siemens-Konzern integriert und ursprünglich keine klar abgegrenzte Einheit. Kompromisslose Qualitätsorientierung, Genauigkeit der Dokumentation und der Name Siemens als Türöffner bei Großkunden haben diese Zugehörigkeit geprägt. Elektromotoren waren jedoch nur ein kleiner Teil eines großen Portfolios, mit wachsender Fokussierung auf Elektronik und Daten gerieten sie in eine Randposition innerhalb des Konzerns.

Die Ausgliederung hat daher gute Seiten, sie gibt den Innomotics-Mitarbeitern die Möglichkeit, mit eigenständigem Unternehmen neu am Markt aufzutreten. Motoren und Antriebe stehen im Zentrum des Unternehmens. Es sind dieselben Mitarbeiter in denselben Büros und Fabriken, in Nürnberg, Tschechien und 14 anderen weltweiten Standorten, die Innomotics in eine neue Ära führen. Qualität und Kundenstamm werden gehalten, neue Strukturen unter einem neuen Markennamen etabliert.

Entscheidende Unterstützung dafür, eine eigenständige Marke Innomotics aufzubauen, kam aus der Siemens-Zentrale. Der Konzern hat sich entschieden, seine Kernmarke Siemens zu schärfen. In den letzten Jahrzehnten wurden zwar Markenrechte für verschiedene Produkte vergeben und damit gute Margen erzielt, doch jede Medaille hat zwei Seiten. Potentielle Anleger denken bei diesem bekannten Namen auch Jahrzehnte später noch an Produkte, die längst nichts mehr mit dem Geschäft der Siemens AG zu tun haben. Der rasche Übergang zur alleinigen Verwendung der Marke Innomotics wird dafür sorgen, dass das klassische Industriegeschäft mit Elektromotoren als eigenständige Einheit wahrgenommen wird.

KPS Capital Partners verspricht Stabilität

Großinvestoren teilen ihr Kapital auf verschiedene Wirtschaftssektoren auf. Statt selbst ein Portfolio aus Unternehmen zusammen zu stellen, nutzen sie Investmentgesellschaften mit klarem Fokus auf den gewünschten Sektor. Bei KPS Capital Partners liegt dieser auf der produzierenden Industrie, wobei verschiedene Branchen abdeckt werden: Grundstoffe, Markenartikel, Gesundheitswesen und Automobilteile.

Innomotics ist ebenfalls ein produzierendes Unternehmen, die Erträge müssen auch in Zukunft mit Produkten erwirtschaftet werden, für die Rohstoffe gekauft und verarbeitet werden. Den Eigentümern ist diese Tatsache bewusst. Neben Erträgen haben sie gezielt nach einer Investitionsmöglichkeit gesucht, die auch wirtschaftliche Robustheit und greifbare Vermögenswerte verspricht.

Da die anderen Unternehmen von KPS eine ähnliche Struktur aufweisen, kann Innomotics von deren Know-How profitieren. Gleichzeitig haben diese Firmen einen anderen Fokus, weshalb keine radikalen Schritte zum Heben von Synergien zu befürchten sind. Die gut abgestimmten Abläufe können weiterlaufen und sanft an neue Konzernvorstellungen angepasst werden.

Kontinuität für Kunden

Kunden, die bisher dem Siemens-Motor vertrauen, vertrauen auch den Innomotics Motoren. Dafür haben die Verantwortlichen von Siemens und Innomotics bei vielen Kundenterminen gesorgt. Ca. 4000 Konzerne mit zahlreichen Niederlassungen in aller Welt, wie Tetrapak, Mondi, Saint Gobain und Linde Gas, haben Innomotics bereits gelistet, wo bisher Siemens aufgeschienen ist.

Der reibungslose Übergang ist auch im Service-Netzwerk vollzogen. Die Produkteigenschaften bleiben unverändert und mit ihnen auch alle Modifikationskits, die von Partnern wie MOLL-MOTOR eingesetzt werden. In wenigen Monaten wird sich die neue Marke im Antriebsmarkt durchgesetzt haben.

Innomotics hat also die würdige Nachfolge der Siemens Motoren angetreten, das 150-jährige Erbe wird uns auch in Zukunft erhalten bleiben.

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